Slawische Legende, Sagengestalten und alte Götter
- Marlene Tilly
- 13. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Wenn dich alte Götter, Sagen, Hexen und Märchengestalten heute noch in den Bann ziehen wird dir meine kleine Sammlung von Mythen und Legen sicher zusagen. Ich habe mich diesmal nur auf die slawischen konzentriert und auch nicht auf alle. Ich wünsche dir viel Spaß beim lesen und würde mich natürlich auch über ein bisschen Support freuen.
Vielleich folgt bald ein Podcast der den Blogpost ergänzen kann...

Czernobog
Ist eine Gottheit die für das Böse und Unglück verantwortlich ist. Die Wörter in seinem Namen, „cherna“ und „bog“, bedeuten in slawischen Sprachen „schwarz“ bzw. „Gott. Die Slawen, Wenden und Sarmaten nannten ihn auch Pya. Er ist das Grundprinzip des Bösen und der Oberste der Schwarzgötter. Bilbog stand er feindlich gegenüber.
Aus einer Notiz eines Chronisten (Helmold von Bosau) aus dem 12. Jahrhundert ist vermerkt, dass die Slawen nah den Opferritualen zum Festmahl zusammen kamen, eine Schale herumgehen ließen und dabei Trink- und Segenssprüche ausbrächten. Sie glaubten damals, dass alles positive von einem guten, und alles negative von einem bösen Gott gelenkt werde.
Seine Macht war so gefürchtet das man ihn durch blutige Opfer zu versöhnen versuchte. Die Priester, die der Zeremonie beiwohnten sangen Trauergesänge und fingen das Blut der Opfer mit einem heiligen, geweihten Becher aus dem sie weissagten.
Eine Geschichte aus der Mythologie:
Czernobog trieb auf einem Boot als er Białobog traf und schlug ihm vor, das Land aus dem Wasser zu holen, da er es alleine nicht schaffen konnte. Gemeinsam tauchten sie nach dem Sand und schufen zusammen das Land. Am Ende stößt er Białobog ins Wasser, sodass Białobog ihn mit seiner Energie trifft und ihre Beziehung sich verschlechtert.
Bilabog verurteilt Czernobog dazu ein Land zu regieren das zehnmal tiefer ist als das Ende der Welt - Die Hölle.
Hieraus erklärt sich, dass Czernobog eine ursprüngliche Form des Teufels ist, auch als Satan oder Luzifer bekannt.

Kikimora
Die Kikimora ist eine alte, seltsam gekleidete alte Frau, die oft unsichtbar in Erscheinung tritt. Sie soll grüne Haut und leuchtende Augen haben, die in der Dunkelheit glühen und wird auf Bildern oft mit Hühnerfüßen, einem spitzen Schnabel, ein paar Hörnern und Kopftuch dargestellt, ähnlich der Abbildung einer Hexe wie man sie von Bildern aus Märchen Kennt.
Ihr wird nachgesagt, dass sie Fäden spinnt und Unordnung in den Haushalt bringt. Dabei poltert sie laut und treibt die Bewohner des Hauses in den Wahnsinn. Aber das ist noch nicht alles. Sie stiehlt auch Hühner und hindert sie am Eierlegen.
Im großen und ganzen kann man sagen, dass sie eine Menge Unglück mit sich bringt wenn sie sich in einem Haushalt eingenistet hat.
Die Kikimora hausten aber nicht nur in Häusern sondern waren auch in Sümpfen aufzufinden. Ihnen wurden zum Teil Werwolfähnliche Eigenschaften nachgesagt.
Die Sumpfkikimora wird meist als kleine, hässliche, bucklige, dünne und ungepflegte alte Frau mit spitzer Nase und zerzausten Haaren beschrieben. Sie soll Moos und Gras als Kleidung verwenden.
Man glaubte, dass sie Menschen erschreckt, Reisende von der Straße stößt oder sie sogar ertränkt . Man sagt, sie entführten auch Kinder.
Die Legende besagt, dass man sich nur mit einem Talismann gegen sie schützen konnte. Flaschen mit abgeschlagenen Böden, Lochsteine oder ein paar abgetragene Bastschuhe konnten helfen.

Baba Jaga
Sie ähnelt bei oberflächlicher Betrachtung einer westeuropäischen Hexe, wie man sie aus den Märchen kennt.
Die Baba Jaga ist einer Waldfrau ähnlich welche laut den Erzählungen eigentlich jung und schön aussehen. Die Baba Jage könnte somit eine in die Jahre gekommene und verrückt gewordene Waldhexe sein.
In manchen slawischen Märchen gibt sich die Waldfrau als unglückliche Tochter der Baba Jaga aus.
Es gibt viele Geschichten über die Baba Jaga. Zum einen soll sie eine magere, hässliche alte Hexe mit eisernen Zähnen sein.
Sie wohnt im Wald, isst Menschen und dekoriert mit den Schädeln der Toten ihren Gartenzaun. Ihre Opfer sind meist Kinder, die sie stihlt, kocht und isst.
In manchen Erzählungen tritt sie aber auch als helfende Gestalt auf die kostbare Geschenke macht und gute Ratschläge erteilt.
Baba Jaga wohnt in einer Hütte die sich auf Hühnerbeinen ständig dreht und keinen Eingang hat. Die Menschen erzählen das sich die Hütte nur bei einem bestimmten Wort umdreht und dann erst die Eingangstür zu erkennen gibt.
Andere Erzählungen besagen wiederum das sie auf einem eisernen Ofen reitet der auf Hühnerbeinen läuft. Ihre Fußspuren beseitigt sie sorgsam mit einem Besen und in einem Mörser fliegen soll sie auch können. Sie lenkt ihn mit dem Mörserstößel.
In ukrainischen Märchen tritt die Baba Jaga als Gestaltenwandler auf, oft ein weibliches Wesen, das dem Teufel untertan ist und als Seelenfänger dient. Ein klassisches Bild ist die hinterlistige Hexe, als unschuldige frau verkleidet, dem Protagonisten auf den Rücken springt um ihn zu Tode zu hetzen, oder ihn vom Glauben abzubringen.

Dargaws Die Stadt der Toten
Dargaws ist ein Dorf in der russischen Republik Nordossetien-Alanien. Dargaws liegt im Rajon Prigorodny und ist namensgebender Ort der Verwaltungseinheit Ländliche Siedlung Dargaws, zu der auch die Dörfer Fazikau (russisch Фазикау), Lamardon (russisch Ламардон), Dschimara (russisch Джимара) und Kakadur (russisch Какадур) gehören.
Bekannt ist Dargaws durch die unmittelbar neben dem Dorf gelegene Nekropole Dargaws, eine jahrhundertealte Totenstadt.
Auf einem Berghang unmittelbar neben dem Dorf befindet sich die Nekropole Dargaws. Die Anfänge dieser Totenstadt werden in das 14. Jahrhundert datiert. Die Einwohner Dargaws bestatteten ihre Toten in oberirdischen Grüften. Einige Tote wurden in improvisierten Holzbooten beigesetzt. Da es in der Umgebung Dargaws keinen schiffbaren Fluss gibt, deuten Archäologen dies mit dem damaligen Glauben, dass die unsterbliche Seele des Menschen auf dem Weg in den Himmel einen Fluss überqueren müsse.
Die Nekropole Dargaws besteht aus fast 100 Totenhäusern. Die Grüfte sind aus Stein gebaut und enthalten zumeist im Inneren hölzerne Regale zur Aufbewahrung der Toten. Unter jedem Gebäude befindet sich eine teilweise mehrstöckige Krypta, in die die Körper verbracht wurden, wenn in der Gruft darüber kein Platz mehr war. Die Häuser haben jeweils ein kleines Fenster; das einfallende Licht diente dem Platzieren der Toten. Durch die Lage der Totenstadt am Berghang bewirkte das Fenster außerdem, dass immer Wind in die Grüfte wehte und dadurch einige Leichen mumifiziert wurden.
Legende um Dargaws:
In der Gegend um Dargaws lebte einst ein wunderschönes Mädchen, das jeder Mann für sich gewinnen wollte. Eines Tages entstand ein Streit zwischen den Männern den nicht einmal die Ältesten im Dorf schlichten konnten, da auch sie der jungen Frau erlegen waren.
Die Dorfbewohner beschlossen das Mädchen, des Friedens Willen zu töten. Die Götter erzürnten durch diese grausame Tat und die Männer wurden mit einer seltenen Krankheit bestraft.
Die kranken Männer versuchten der Qual zu entkommen und versuchten sich lebendig zu begraben. Aber die Erde spuckte sie wieder aus, denn auch sie wollte die Männer nicht vor ihrer Tat erretten.
So wurden laut der Legende in Dargwas die ersten Totenhäuser errichtet, um die verdammten darin einzuschließen und sterben zu lassen.
Vor den Totenhäusern sind Brunnen angelegt in denen viele Münzen liegen. Denn stirbt ein Mensch, werfen die Angehörigen eine Münze in den Brunnen. Landet sie auf einem Stein, bedeutet das für die Seele des Toten, dass sie in den Himmel auffahren darf.
Bei den heutigen Bewohnern der Gegend gilt die Nekropole als verflucht. Es kursiert die Legende, dass man die Totenstadt zwar betreten, aber nicht mehr lebendig verlassen könnte
Ich hoffe dir hat mein kleiner Beitrag gefallen. Ich freue mich wenn du meinem Blogeintrag das Herz rot machst und mir ein Kommentar da lässt. Teilen erwünscht!
Liebe geht raus 🩷deine Marle 💋
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